Die Queen macht Ferien
The Queen's Summer Holiday
Ich erinnere mich an ein bestimmtes Kindheitserlebnis noch genau, obwohl ich damals
sicher nicht älter als fünf Jahre war. Meine Eltern waren mit uns in London. Es war
zufälligerweise zum offiziellen Geburtstag der Queen, irgendwann Anfang der 1960-er Jahre.
Meine Eltern hatten uns einen Aussichtsplatz gesichert – ich glaube es war auf dem Balkon
der belgischen Botschaft. Ich kann mich an eine breite weiße Steinbalustrade entsinnen, von
der aus man auf einen großen Platz herunter sah – ich musste mich auf die Zehenspitzen
stellen. Soldaten mit Bärenfellmützen marschierten vorbei.
„Pass auf“, sagten die
Erwachsenen, „gleich bekommst du eine richtige, echte Königin zu sehen.“ Ich war wahnsinnig
aufgeregt. Es war so toll. Immerhin hieß diese Königin sogar so wie ich! Doch als die
Erwachsenen mir die Queen dann zeigten, erkannte ich sie nicht.
„Wo, wo ist sie“,
fragte ich hektisch. Ich wollte sie doch nicht verpassen.
„Da!“, man zeigte wieder.
Die Erwachsenen zeigten auf eine schlanke Frau in einer roten Jacke, die auf einem
schwarzen Pferd ritt, auf dem Kopf eine Uniform-Mütze.
Wie war ich enttäuscht! Ich
hatte mich auf eine goldene Kutsche gefreut, mit einer Frau in Samtroben und einem
Hermelinmantel. Ich hatte Ausschau nach einer blitzenden Krone gehalten. Ich hatte auf eine
Märchengestalt gehofft, und nun zeigte man auf ein normales Menschenwesen. So lernte ich
schmerzlich aber früh, dass die Königin von England keine Halbgöttin, sondern ein Mensch
ist.
In meinem Roman „Die Queen macht Ferien“ habe ich mich genau mit dieser
menschlichen Seite der Queen befasst, für mich nach wie vor ein faszinierendes Thema.
Ich habe bewusst darauf verzichtet, aus der Geschichte eine Satire zu machen, da ich
die Queen von Herzen bewundere. Ich finde, dass sie eine erstaunliche Frau ist.
Auch
habe ich zwar die zwei Ganoven in die Handlung hereingebracht, um einen Hauch der Gefahr um
die Queen schweben zu lassen, habe aber auch darauf verzichtet, aus dem Buch einen
mitreißenden Thriller zu machen, selbst wenn das einige meiner Leser enttäuschen mag. Ich
wollte gerne den Schwerpunkt auf die zwischenmenschlichen, nachdenklichen Seiten der
Handlung legen. Ich wollte sozusagen das Experiment virtuell durchspielen: „Wie würde die
Queen zurechtkommen, wenn sie sich in einem einfachen Milieu bewegen müsste?“
Ich
finde, es gelingt der englischen Königin in meinem Buch außerordentlich gut.
Leserstimmen
„Eine wirklich nette Geschichte! Die Queen die einmal in ihrem Leben ganz nah an ihrem Volk sein will und in einem Blumenladen arbeitet. Eine leichte Lektüre, vorhersehbar - einfach nur nett. Wenn ich jetzt im Fernsehen die Queen sehe, muss ich immer an dieses Buch denken.“
„Ein unterhaltendes Buch,dass sich sehr fließend liest und auf jeder Seite Lust darauf macht zu wissen wie es weitergeht.Ich habe das Buch in 2 Tagen ausgelesen. Der Schriftstellerin ist es sehr gut gelungen in einer Mischung aus feinem Humor und auch ein bisschen Ernsthaftigkeit den Leser glauben zu lassen,das all dies wirklich passiert und die Queen als "Kurzeitaussteigerin" in London als Normalobürgerin unter dem Volk lebt und arbeitet.“
„Dieser Roman ist einfach nur herrlich! Es war mein erstes Buch dieser Autorin und ich werde mir gleich das nächste ebook kaufen. Das Buch hat von allem etwas, Liebe, Unterhaltung und ein bisschen Spannung und dennoch steht nichts davon im Vordergrund, sehr gelungen!“
Es ist einfach ein amüsantes Fantasieprodukt mit dem man sich gut unterhalten kann. Obwohl es mich manchmal auch etwas nachdenklich gemacht hat. „Denn die Queen macht (meine Meinung) seit vielen Jahren einen guten Job, der sicher oft nicht einfach ist. Und vielleicht hat sie sich manches Mal genau das gewünscht was in dem Buch erzählt wird.“
„Ich habe das Buch gestern gekauft und heute ausgelesen, da ich es sehr gut geschrieben fand. Leicht zu lesen und doch spannend. Sehr, sehr faszinierend und weiter zu empfehlen. Ausgezeichnetes Buch!!!!“
Leseprobe
Die Queen konnte sich nicht erinnern, irgendwann in den letzten fünfzig Jahren mit der
U-Bahn gefahren zu sein. Sie war heilfroh, dass Sam dabei war, denn sie nahm alles in ihre
Hand, kaufte die Fahrkarten, zeigte den Weg und half ihr in den Zug.
Als er sich in
Bewegung setzte, sah die Queen sich neugierig um. Sie war überwältigt. Die vielen fremden
Menschen faszinierten sie; Menschen aus allen Ländern, jung und alt, schäbig oder adrett
gekleidet, manche auch freaky und gepierct, wie Sam.
Sie saß gegen einen Mann
gepresst, der aussah als ob er dringend einer Rasur und ein Bad brauchte und obendrein
hatte er eine kräftige Fahne.
Sie dachte darüber nach, ob ihr Gatte und ihre
Bodyguards wohl zufrieden wären, wenn sie sie hier sehen könnten. Sie genoss aber auch die
Tatsache, dass niemand sie zu erkennen schien. Plötzlich hielt der Zug sehr abrupt. Sie
fiel gegen den ungepflegten Mann, der ihr ein zahnloses Lächeln und ein kesses
Augenzwinkern schenkte.
Sam ergriff ihre Hand.
„Komm Lizzy. Hier steigen wir
aus.“